Tiere sind kein Frachtgut: So werdet ihr aktiv gegen Tiertransporte

Tiere werden behandelt, als seien sie nichts weiter als Frachtgut. Lest hier 9 Tipps, wie ihr gegen Tiertransporte aktiv werden könnt.

23.Mai 2023

Jede Woche werden weltweit über eine Milliarde lebender Tiere über lange Strecken hinweg transportiert. Die Tiere werden behandelt, als seien sie nichts weiter als Frachtgut: Sie leiden unter sengender Hitze oder klirrender Kälte, haben oft weder Nahrung noch Wasser und werden häufig nicht tierärztlich versorgt. Die grauenvolle Reise endet im Normalfall am Schlachthof, wo ihnen ein gewaltsamer Tod bevorsteht. Andere Tiere landen in Zoohandlungen oder Laborkäfigen.

Am besten können wir den Tieren helfen, indem wir weder Tiere noch tierische Produkte kaufen. Doch wir können noch mehr tun, um das Leid zu mindern – wir können uns für verbesserte Transportbedingungen einsetzen. Hier sind 9 Ideen dafür:

1. Schreibt einen Leserbrief an eure Lokalzeitung

Informiert Menschen darüber, dass Hühner beim Ausstallen an den Beinen hochgezogen und in Kisten geschleudert werden. Dabei brechen häufig ihre zarten Knochen. Oder darüber, dass für Hühner die Tierschutztransportverordnung nicht gilt, da sie (ebenso wie Kaninchen) statt maximal acht bis zu zwölf Stunden transportiert werden. Und dass eine sogenannte Todesrate bei Tiertransporten eine einkalkulierte Größe ist, die gerade beim empfindlichen Federvieh schnell einige Prozent betragen kann.

Frau am Laptop am Tisch

2. Trefft euch mit euren politischen Vertretern

Sprecht mit ihnen darüber, dass jeder Transport Stress und Angst für das Tier bedeutet und theoretisch endlos dauern kann. Denn wenn Schweine nach 24 Stunden und Rinder nach 29 Stunden eine 24-stündige Ruhepause außerhalb des Transporters bekommen, können die Tiere oft tagelang durch Europa oder über die Grenzen hinaus transportiert werden – Hauptsache, das Fahrzeug ist dafür zugelassen.

Sagt euren politischen Vertreter:innen auch, dass nicht selten eingeklemmte Körperteile, Beinbrüche, Quetschungen und andere schlimme Verletzungen bis hin zum Tod vorkommen. Weist auf Artikel 3 der Verordnung (EG) 1/2005 hin, der schon bei der Möglichkeit einer Verletzung oder unnötigem Leidens einen Tiertransport unzulässig macht. Demnach sollte es auf europäischen Straßen theoretisch seit Jahren keine Lebendtiertransporte mehr geben. Doch in der Praxis leiden täglich Tausende Tiere auf Transportern und Schiffen!

Rechts Schweine in einem Transporter und links ein Parlament

3. Überzeugt Restaurants davon, Hummer von der Karte zu streichen

Jedes Jahr werden mehr als 1 Million Krebstiere per Flugzeug nach Deutschland importiert. Zwei Drittel von ihnen sind noch am Leben und werden ohne Wasser in engen Transportkisten übereinander gestapelt. Sie bekommen nach ihrem Fang nichts mehr zu essen und müssen bis zu ihrem Tod teils wochenlang hungern. Internationale Studien zeigen, dass Hummer, Krabben, Garnelen, Einsiedlerkrebse und Flusskrebse Schmerzen und Angst empfinden.

Hummer haben beispielsweise blaues Blut, werden bis zu 100 Jahre alt, kauen mit dem Magen und sind Links- oder Rechtshänder. Setzt euch dafür ein, dass der Hummer und seine Verwandten aus dem Angebot von Gastronomie und Lebensmittelhandel gestrichen werden.

Hummer in einem Kochtopf

4. Macht euch für Pferde stark, die international befördert und ihres Fleisches wegen getötet werden

Jedes Jahr werden über 100.000 Pferde in den USA auf Lastwagen verfrachtet und zu Schlachthöfen in Kanada und Mexiko transportiert – oft ohne Nahrung und Wasser. In Polen steht zur Diskussion, ob Pferde nach Japan transportiert werden sollen, um dort getötet zu werden. Setzt euch dafür ein, dass dies nicht geschieht.

5. Appelliert an Australien, die grausamen Lebendexporte von Schafen einzustellen

Australien verschifft jährlich über 2 Millionen lebende Schafe in den Nahen Osten. Die grausame Reise führt über den indischen Ozean und nimmt teils Wochen unter glühender Hitze in Anspruch. In den vergangenen 30 Jahren wurden über 200 Millionen Tiere auf dreckige Frachter gepfercht – davon wurden mehr als 2,5 Millionen zu Tode getrampelt, verhungerten oder starben an Dehydrierung und Krankheiten.

6. Teilt den Verantwortlichen von EgyptAir mit, dass ihr nicht mit ihrer Fluglinie fliegen werdet, solange diese weiterhin lebende Affen transportiert

Die Fluglinie befördert noch immer Affen zu Laboren, wo sie in Experimenten gequält werden – und das, obwohl bereits jede andere große Fluglinie weltweit einen solchen Transport verweigert. Die Affen werden auf heruntergekommenen Massenfarmen in Gefangenschaft gezüchtet oder ihrer Heimat und ihrer Familie in freier Wildbahn entrissen. Dann steckt man sie in enge Holzkisten und verlädt sie im Frachtraum von Flugzeugen.

Affe in einer Transportbox
Symbolbild. © USDA

7. Gebt Reptilien eure Stimme

Deutsche Händler:innen importieren jedes Jahr Hunderttausende „Exoten“ aus Ländern wie Vietnam, Tansania oder den USA – ein millionenschweres, unbarmherziges Geschäft, bei dem Sterberaten mit bis zu 70 Prozent bereits einkalkuliert sind. PETA-Ermittler:innen aus Deutschland, Asien und den USA gelang es im Rahmen einer mehrmonatigen international übergreifenden Recherche erstmals, die erschütternden Bedingungen bei einigen der weltweit größten Züchter:innen und Händler:innen zu dokumentieren und die komplexen Handelsbeziehungen zu durchleuchten. Das Ergebnis sind schockierende Aufnahmen von massenhaft toten, verletzten und leidenden Tieren. Kauft nicht in Baumärkten, Gartencentern oder Tierhandlungen ein, die Reptilien führen.

Mann hält eine Eidechse in der Hand

8. Weigert euch, Zirkusse zu besuchen, die mit Tieren arbeiten

Tiere müssen im Zirkus den Großteil ihres Lebens in engen, kahlen Käfigen und Anhängern verbringen. Elefanten werden Fußfesseln angelegt, mit denen sie kaum mehr als einen Schritt gehen können. Die meisten Tiere dürfen ihren Käfig nur für den kurzen Zeitraum des Auftritts verlassen. Helft uns, das Leid dieser Tiere zu beenden: Besuch nur Zirkusse, die nicht mit Tieren arbeiten, wie etwa den Cirque du Soleil.

Tiger hinter Gitter

9. Geht nicht in den Zoo

Häufig werden Tiere von einem Zoo zum nächsten geschickt. Das bedeutet für sie puren Stress und macht ihnen teilweise so große Angst, dass sie sogar zu Tode kommen. Besonders riskant ist der Transport von Giraffen und Zebras, weil diese Tiere von Natur aus sehr scheu sind und in beängstigenden Situationen zu fliehen versuchen. Giraffen haben einen sehr empfindsamen Körper und verletzen sich bei Transporten häufig, beispielsweise weil sie panisch gegen die Wand des Transportkäfigs rennen. Das kann für die Tiere tödlich enden und passiert so oft, dass der führende Giraffen-Transporteur für Zoos in den USA in seinen Transportgebühren bereits mögliche von Behördenseite verhängte Geldstrafen für Unfälle miteinbezieht.

Schimpanse hinter Gitter

Was ihr außerdem tun könnt

Informiert Freund:innen, Familienmitglieder:innen und Kolleg:innen über den globalen Aktionstag gegen Tiertransporte, zum Beispiel über die sozialen Medien. So können wir gemeinsam gegen die Enge, die Erschöpfung, die Dehydrierung, den Schmerz und den Stress auf Tiertransporten kämpfen.

Die leidenden Tiere sind auf mitfühlende Menschen wie euch angewiesen, die sich für sie einsetzen. Eure Stimme kann viel bewirken. Lasst uns gemeinsam etwas für die Tiere erreichen, indem wir uns gegen alle grausamen Tiertransporte stark machen!