PETA-Aktion zum Weltmilchtag und Besuch beim Bauernverband

Der Bauernverband veranstaltet am Weltmilchtag bundesweit Aktionen. PETA besucht eine Veranstaltung und klärt über die Milchindustrie auf.

15.Jun 2023

Am 1. Juni 2023 ist der Weltmilchtag. Zu diesem Anlass veranstaltet der Bauernverband bundesweite Aktionen, [1] unter anderem in Calw. Dabei wird jedoch nicht die Wahrheit über die Milchproduktion gesagt. Daher klärten wir von PETA Deutschland über die grausamen Praktiken innerhalb der Milchindustrie auf, statt sie zu beschönigen, wie es die Politik und Agrarlobby tun.

Internationaler Tag der Milch: PETA fordert Ausstieg aus der Milchindustrie

Der Deutsche Bauernverband führt zum Weltmilchtag vom 30. Mai bis zum 8. Juni verschiedene Aktionen in ganz Deutschland durch – unter anderem auch in Calw. [2] Die Politik und Agrarlobby verschleiern das alltägliche Leid der Rinder in der Milchindustrie – und aus diesem Grund informierten wir vor Ort über die tierquälerischen Praktiken innerhalb dieses ausbeuterischen Industriezweigs.

Die Veranstaltung fand auf dem Betrieb von Benjamin Blaich, Mitglied des Vorstandsgremiums des Bauernverbandes Nordschwarzwald Gäu Enz e.V., statt.

Am Weltmilchtag trauern wir um vier Millionen Kühe, die in Deutschland ausgebeutet, misshandelt und gequält werden, damit sie Milch produzieren. Sie werden in ein Leben hineingezwungen, das durchzogen ist von Leid, Schmerzen, Schäden und der puren Verachtung gegenüber fühlendem Leben. Kuhmilch ist die Muttermilch für Kälber und nicht für Menschenbabys. Sie zu trinken ist weder normal noch ist es natürlich oder notwendig – es ist Zeit, Deutschland endlich abzustillen!“ Scarlett Treml

Zum Internationalen Tag der Milch fordern wir von PETA Deutschland den Ausstieg aus der Milchindustrie, um das Leid der missbrauchten Tiere dauerhaft zu beenden, statt dieses zu zelebrieren.

PETA Demonstration gegen Milch und Qualzuchten bei Kuehen.

PETA-Aktion am internationalen Tag der Milch

Am 1. Juni 2023 besuchten wir eine Veranstaltung des Deutschen Bauernverbandes in Calw, um dort aus der Sicht der Tiere über Hintergründe der Milchindustrie zu informieren. Einige Aktivist:innen hielten bei der Hofführung mit der Vizepräsidentin des Landesbauernverbandes Baden-Württemberg, Roswitha Geyer-Fässler, plötzlich Schilder und ein Banner hoch und störten die Rede.

Kühe und andere Tiere leiden in der Milchindustrie

Auf der Website des Deutschen Bauernverbands heißt es: „Mit bundesweiten Aktionen wird am 1. Juni 2023 erneut der Internationale Tag der Milch gefeiert […], um auf das hochwertige Grundnahrungsmittel Milch und deren Erzeugung weltweit aufmerksam zu machen.“ [1]

Die Industrie feiert sich selbst, dabei bleibt das Leid der Tiere bei solchen Veranstaltungen in der Regel unberücksichtigt.

Denn die Realität in deutschen Ställen hat nichts mit einem artgerechten Leben auf der Weide zu tun. Vor allem in Süddeutschland ist die bis heute gängige Anbindehaltung weit verbreitet. Dabei sind die Kühe in den Wintermonaten oder sogar das ganze Jahr an derselben Stelle im Stall fixiert. Diese Kühe fristen ein trauriges, bewegungsloses Leben.

Die Industrie verschleiert auch weitere Misshandlungen, unter denen die Tiere in ihrem kurzen Leben leiden. Dazu gehören:

  • Die standardmäßige, traumatische Trennung von Mutter und Kalb kurz nach der Geburt.
  • Die Enthornung, bei der die Hornansätze der Tierkinder bis zu einem Alter von sechs Wochen ohne Betäubung mit einem Hunderte Grad heißen Brennstab entfernt werden.
  • Die schmerzhafte Kastration männlicher Kälber.
Ein Kalb steht alleine in einem eingezaeunten Iglu.

Unabhängig von der Haltungsform werden zahllose Kälber – auch aus Biobetrieben – im Alter von wenigen Wochen auf Langstreckentransporten ins Ausland transportiert und in Nicht-EU-Ländern auf grausame Weise getötet.

Tiere leiden unter der systematischen Qualzucht für mehr Milchmenge

Ein weiterer, meist unerwähnter Aspekt, ist die Überzüchtung der Kühe: Denn wie jedes Säugetier produziert eine Kuh natürlicher Weise nur so viel Milch, wie ihr Kind zum Heranwachsen braucht. Durch gezielte Qualzucht hat die Milchindustrie die Milchmenge der Kühe aus Profitgier um ein Vielfaches erhöht – das bedeutet für die Kühe eine große Belastung. Die Kombination aus Überzüchtung, spezieller Tiernahrung und artwidriger Haltung führt dazu, dass Kühe mit durchschnittlich fünf Jahren für die Industrie ihren Wert verlieren und im Schlachthaus getötet werden, obwohl die natürliche Lebenserwartung von Rindern bei 20 Jahren liegt.

So könnt ihr Kühen und anderen Tieren in der Milchindustrie helfen

Die nachhaltigste und einfachste Möglichkeit, das Leid der verschiedenen Tiere in der Milchindustrie zu beenden, ist die Entscheidung für pflanzliche Alternativen.

Entscheidet euch für eine tierfreundliche vegane Ernährungs- und Lebensweise. Unser kostenloses Veganstart-Programm unterstützt euch beim Umstieg 30 Tage lang mit Tipps, Infos und leckeren Rezepten – per App oder Mail.