Seide

Warum es Tierquälerei ist, Raupen lebendig zu kochen

Jedes Jahr werden mehr als 1,6 Billionen Raupen für die Produktion von Seide getötet. [1] Die Tiere werden lebendig gekocht und verbrüht. Hier erfahrt ihr mehr über die grausame Herstellung von Seide und wie ihr euch für die kleinen Tiere einsetzen könnt!

Wie wird Seide hergestellt?

Seidenspinner sind Schmetterlinge, die für die Eiablage und Nachzucht in der Seidenproduktion ausgebeutet werden. Die meiste Seide stammt von der Art Bombyx mori, die mittlerweile so qualvoll überzüchtet ist, dass die Tiere nicht mehr fliegen können und sehr anfällig für Krankheiten durch Pilze und Bakterien sind.

Seidenraupen produzieren die Seide durch Drüsen in ihrem Mund und legen einen dünnen Seidenfaden als Kokon um sich. Diese natürliche Verwandlung vom Ei über die Raupe zur Puppe und schließlich zum Falter wird bei der Produktion von Seide schon in der Puppenphase gewaltsam beendet. Die wenigen Tiere, die für die Nachzucht gebraucht werden, dürfen schlüpfen. Aber auch sie werden oftmals im Namen der Qualitätskontrolle mit einem Teil ihrer Ablage zerhäckselt und auf Krankheitserreger untersucht.

Wie werden die Seidenraupen getötet?

Normalerweise würde sich ein entwickelter Falter nun aus dem Kokon herausessen. Damit das Tier den Kokon beim Schlüpfen jedoch nicht zerstört und den Seidenfaden zerreißt, werden die Falter in ihren Kokons bei lebendigem Leib in heißem Wasser oder Dampf totgekocht. Viele Tiere winden sich dabei im Todeskampf und kriechen verzweifelt umher. Das Schmerzempfinden von Raupen und Schmetterlingen ist zwar noch nicht sehr erforscht, aber viele Insekten zeigen schmerzvermeidendes Verhalten. [2, 3] Für ein Gramm Seide werden ca. 15 Tiere getötet. So kommt die Seidenindustrie jährlich auf mehr als 1,6 Billionen tote Raupen. [1] Da je nach Land etwa 10 bis 47 Prozent der Tiere bereits während der Zucht an Krankheiten sterben, kommen unzählige Tode hinzu. [4]

Seide schadet der Umwelt

Für Seide werden nicht nur fühlende Lebewesen getötet, auch der Umwelt schadet die Produktion enorm. Die Maulbeerbäume, deren Blätter der Seidenspinner Bombyx mori als einzige Nahrung zu sich nimmt, benötigen enorme Mengen an Wasser. Bei der Bepflanzung werden oft Pestizide eingesetzt, die die Böden und das Grundwasser belasten. [5, 6] Auch werden für die Reinigung und Verarbeitung von einem Kilo Seide etwa 100 Liter Wasser verbraucht. [7] Zusätzlich werden massenhaft Desinfektionsmittel eingesetzt, um die anfälligen, überzüchteten Tiere vor Krankheiten und die Industrie vor finanziellen Verlusten zu schützen.

Welche Alternativen gibt es?

Auch Wildseide, Peace Silk oder Ahimsa-Seide sind keine Alternativen zu herkömmlicher Seide, denn auch hierfür leiden Tiere und werden oftmals ebenfalls getötet. So wird auch für Ahimsa-Seide am häufigsten die Art Bombyx mori eingesetzt. Diese Tiere dürfen zwar schlüpfen, sind aufgrund ihrer Überzüchtung aber gar nicht überlebensfähig und siechen qualvoll dahin. Zudem sterben unzählige Tiere in der Zucht an Krankheiten wie der Flacherie oder werden im Rahmen der Qualitätskontrolle getötet. Bei Wildseide werden in der Regel statt domestizierter Tiere einfach Wildtiere ausgebeutet. Wie in der konventionellen Seidenproduktion werden die Seidenspinner auch hier durch Hitze getötet. Es ist und bleibt fast immer eine Form der Massentierhaltung mit allen Konsequenzen für die Tiergesundheit und Umwelt.

Heutzutage könnt ihr euch gegen tierische Seide und stattdessen für Rayon aus Bambusfasern, Sojaseide, Tencel oder feine Polyesterstoffe entscheiden. Im Laden müsst ihr einfach genau das Etikett checken, damit euch nicht doch Seide – die deklariert werden muss – oder andere tierische Bestandteile untergejubelt werden.

Setzt euch für die Tiere ein

Seidenspinner, Rinder, Schafe, Kaninchen – zahllose Tiere leiden in der Bekleidungsindustrie. Sie alle werden unter schrecklichen Bedingungen gehalten und grausam getötet. Werdet für die Tiere aktiv und macht eure Mitmenschen auf das Leid für Seide, Leder, Pelz & Co. aufmerksam. Unterschreibt Petitionen, nehmt an Demonstrationen teil und geht vor allem ins Gespräch mit eurem Umfeld. Gemeinsam können wir dazu beitragen, dass immer weniger Tierqualprodukte gekauft und hergestellt werden!